05.02.11

So, dass ist wohl das letzte Mal, das ihr vor meiner Südenreise etwas von mir hört. Ich habe nun meine letzte Arbeitswoche hinter mir und kann endlich etwas entspannen. Heute Abend werde ich mit dem Bus über Nacht nach La Serena in den Norden fahren, wo wir unser Zwischenseminar haben werden. Nach einer Woche fahre ich dann wieder für einen Tag zurück nach Santiago und dann gehts ab mit dem Flugzeug nach Punta Arenas in den Süden von Chile. Dort werde ich dann zwei Wochen reisen, und versuchen soviel wie möglich kennenzulernen. Ja, aber was ist seit der Despedida so alles passiert? Ziemlich viel eigentlich. Von der Despedida meiner Kinder habe ich euch ja schon berichtet, naja und danach hieß es für uns erst mal den kompletten Kindergarten auf Vordermann zu bringen, da die Kinder schon in Ferien waren, und somit nur die Tías da waren. Das war wirklich die bisher schlimmste Woche, wir haben den ganzen Tag nur geputzt oder irgendwelche handwerklichen Arbeiten verrichtet. Ich meine das allein wäre ja nicht so schlimm gewesen, aber die Tatsache, dass wir echt nicht wirklich sinnvolle Arbeiten machen mussten war einfach nur nervig und niederschmetternd. Es hatte keiner der Anwesenden mehr wirklich Lust zu arbeiten und organisiert war das Ganze schonmal garnicht. Das führte dazu, dass manche Sachen dreimal gemacht wurden, was natürlich vollkommen unnötig war. In dieser Woche habe ich mal wieder gemerkt, dass die Chilenen nicht organisieren können, auch wenn sie wollen, sie können es einfach nicht. Nach ca. 2 Tagen war ich so genervt, dass ich die Sache am liebsten selbst in die Hand genommen hätte, aber dazu war ich ja leider nicht befugt. Also hieß es einfach Zähne zusammenbeißen, und ohne zu Murren das tun, was einem aufgetragen wird. Die Woche ging vorbei, und ich war heilfroh, dass ich es überstanden hatte. Ich meine natürlich sind das Sachen, die getan werden müssen, jedes Jahr und immer müssen die Freiwilligen natürlich helfen, das ist Bestandteil der Arbeit, aber man hätte das ganze auch in 3 statt 7 Tagen schaffen können, aber in der Hinsicht lassen sich die Chilenen einfach nicht helfen. Im Endeffekt solls mir recht sein. Aber dann kam die erste Februarwoche. Diese Woche sollte den Freiwilligen eigentlich für selbstorganisierte Kleinprojekte frei zur Verfügung stehen, im Dezember haben wir von Kurt aber eine Mail bekommen, dass keine weiteren Projekte mehr genehmigt werden können. Den Grund werde ich erst in La Serena erfahren. Das fand ich dann schonmal nicht so toll, weil ich mir mit ein paar anderen Freiwilligen eigentlich schon ein Ferienprogramm (colonia) für die Kinder ausgedacht hatte, und wir es eigentlich nur noch hätten umsetzen müssen. Aber gut, oft läuft es nicht so wie man will, und ich war nach wie vor guter Dinge. Doch dann erfuhren wir, dass wir in dieser Woche den kompletten Kindergarten streichen sollten. Wir hatten vorher schon einen Teil gestrichen, und jetzt sollte auch noch der Rest gemacht werden. Die Euphorie hielt sich in Grenzen. Wir gingen Montag zur Arbeit, legten ein bisschen Musik auf und fingen an. Nach der Hälfte des Tages war ich schon dermaßen kaputt, dass ich einfach nur in mein Bett wollte. Ungefähr so ging es dann auch den Rest der Woche weiter, und zu dem Zeitpunkt, als wir alle Hölzer im Kindergarten abschleifen und neu lackieren mussten, wollte ich einfach nur sterben. Meine Hände waren sowieso schon total am Ende, aber danach konnte ich es einfach ganz vergessen. Ich begann mich zu fragen, ob ich für sowas wirklich nach Chile gekommen war, und ob diese Arbeit wirklich im Sinn der Fundación Cristo Vive war. Ich wusste zwar vorher, dass ich auch Sachen tun müssen werde, die mir nicht gefallen würden, aber das ich keine Woche der Selbstverwirklichung im Februar haben würde setze mir schon schwer zu. Es war das erste Mal in diesem Jahr, wo ich absolut keine Lust mehr hatte in Chile zu sein. Doch ich wusste, dass das nur eine Phase war, die jeder irgendwann mal durchlebt. Und ich freute mich umso mehr auf meinen Urlaub Ende Februar und irgendwie auch auf das Zwischenseminar, denn ich brauche glaube ich einfach mal Zeit, um über all das zu reflektieren, und auch um nachzudenken, über meinen Dienst hier in Chile. Aber ich bin mir sicher, dass ich die Zeit haben werde. Gestern kam dann unsere Chefin zu uns in den Kindergarten, um unsere Arbeit zu überprüfen. Von ihr konnten wir uns dann nochmal anhören, dass wir ja überhaupt nicht sauber und schlecht gearbeitet hätten, aber ganz ehrlich, das ging mir wirklich hinten vorbei. Mich interessiert einfach nicht mehr, was diese Frau sagt, ich mache einfach meine Arbeit und fertig (und wenn das meiner Meinung nach eine sinnvolle Arbeit ist, gebe ich mir auch richtig viel Mühe). Wenn sie damit nicht zufrieden ist, soll sie’s doch selber machen…

20.01.11

So Leute, nach endlosen Kämpfen mit dem Internetmensch scheint das Problem der Internetverbindung nun endgültig (hoffentlich) gelöst zu sein. Das heißt ich kann euch endlich wieder berichten, wie es mir in den letzten Tagen ergangen ist. Zuerst mal möchte ich euch etwas über die despedida (Verabschiedung) meiner Kinder im Kindergarten erzählen. Wie ihr ja alle wisst, waren die Kinder in meiner Sala die ältesten und sollten somit dieses Jahr zur Schule gehen. Dafür wurde eine große Feier mit Bühnenshow und Diplomübereichung organisiert. Ob das jetzt etwas übertrieben ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Auf jeden Fall wurde das ganze natürlich von uns, also jeder Sala mit organisiert, was Stress pur hieß, und das war es leider auch. Die letzte Woche vor der Aufführung dachte ich, ich müsse sterben und ich begann in dieser Zeit sogar Kaffee zu trinken so verzweifelt war ich (ich bin eigentlich eher Teetrinker). Naja, der Tag der Aufführung kam, und alles lief wie geplant. Die Tänze der Kinder waren super, vor allem der, der ganz Kleinen, wirklich süß. Kurz nachdem die Show angefangen hatte, fiel mir allerdings auf, dass der Opa von einem Kind aus meiner Sala die ganze Zeit weinte. Ich hatte mich mit ihm immer sehr gut verstanden, und er war auch immer sehr nett zu mir gewesen, was man von gewissen anderen Eltern jetzt nicht gerade behaupten kann. Später ging ich zu ihm, als er mich sah, umarmte er mich sofort und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte und sagte ihm er solle nicht traurig sein, denn es sei doch auch etwas positives, dass seine Enkelin jetzt zur Schule gehen kann. Aber genau davor habe er Angst, sagte er. In der Schule, würde sich niemand mehr so kümmern, wie hier. Außerdem seien die Schulen alle sehr schlecht, es sei denn, man hat das Geld sich eine Privatschule zu leisten. Ich wusste, dass er recht hatte. „Hier in diesem Kindergarten kümmern sich die Tías nicht nur um die Kinder, sondern auch um die Eltern“, sagte er. Man muss dazu sagen, dass das hier in Chile nicht selbstverständlich ist, denn die Betreuung in den Schulen und Kindergärten ist meist sehr schlecht. Da merkt man halt schnell, wechle Institutionen vom Staat, und welche von einer sozialen Organisation sind. „Ich verstehe“, sagte ich. Er sah traurig aus. „Aber ich denke, sie wird ihrem Weg machen, so oder so.“ Er nickte und ging wieder zu seinem Platz. Ich dachte an diesem Tag noch sehr lange über dieses Gespräch nach. Dabei erinnerte ich mich an eine andere Situation, die schon etwas zurück lag. Ich war beim Arzt und musste ein Formular bezüglich meiner persönlichen Daten ausfüllen. Bei Schulabschluss schrieb ich bachillerato alemán (deutsches Abitur) hin. Die Frau am Schalter fragte mich, was dass denn sei. Ich erklärte ihr, es sei der höchste Abschluss, den man in Deutschland an einer Schule erreichen kann. Mit großen Augen sah sie mich an. „Dann müssen sie ja ganz schön viel Geld haben“, sagte sie. „Eigentlich nicht, in Deutschland kann jeder diesen Abschluss machen, wenn der denn will, es ist gratis“, antwortete ich. Sie lächelte schief. „Dann haben die in Deutschland ja ganz schön viel Glück, zweite Tür links“, sagte sie und gab mir das Blatt zurück. Zu diesem Zeitpunkt verstand ich nicht, was sie meinte, da ich mich mit dem chilenischen Bildungssystem noch nicht auskannte. Aber jetzt verstehe ich es. In Chile ist es allgemein so, dass wer das meiste Geld hat, auch die beste Bildung bekommt. Da das nicht sehr viele sind, ist das natürlich auch positiv für den Staat, denn Menschen die weniger gebildet sind lassen sich leichter manipulieren und denken auch lange nicht so revolutionär. Also hat der Staat in Chile durch Reformen, praktisch mit Absicht seine Bevölkerung verdummen lassen, um auch ja schön die Macht über alles zu behalten. Jeder kann sich dazu jetzt selbst seine Meinung bilden, aber für mich sind das ganz klar Züge einer Diktatur, die wohl noch von Pinochet herrühren. Man darf auch nicht vergessen, dass Chile momentan von einem Presidenten der rechten Partei regiert wird, und somit die Regierung vorwiegend aus Mitgliedern dieser Partei besteht. Ich weiß wirklich nicht, was die Chilenen dazu getrieben hat, wieder eine rechte Regierung zu wählen, aber es kann sicher auf die Verdummung zurückgeführt werden. Das Einzige, was sie jetzt noch tun können, ist auf die Straße gehen, aber ich glaube nicht, dass sich der President davon beeindrucken lassen wird. Er schickt dann einfach ein paar Wasserwerfer und Carabineros mit Tränengas, und dann ist auch wieder Ruhe. Ich weiß jetzt, was für eine Bildung ich genossen habe, und bin dafür sehr dankbar. Aber, wenn man noch zur Schule geht, ist es schwer das alles zu erkennen. Wenn man einfach alles hat in seiner kleinen Welt, und auch nichts anderes kennt. Aber wenn sich dann die große Welt anschaut, und beginnt zu verstehen, dann erkennt man, wie privilegiert man doch eigentlich ist, und das man nicht gefangen ist, im Denken eines Systems, von dem man noch nicht einmal weiß, ob es denn gut ist. Und wenn man dann das Wissen hat, und auch den Mut auszubrechen, dann geschieht das, was so mancher die Welt verändern nennt. Und ich habe mir wirklich vorgenommen, mich in Deutschland mehr am politischen Geschehen zu beteiligen, denn nur so kann man sich eine bessere Umgebung schaffen. Das habe ich begriffen, und es ist auch an den Lehrern in unserem Land eine gute Arbeit zu machen, denn auch sie formen die Zukunft. Bildung ist eines der wichtigsten Güter, und es ist eine große Aufgabe, vor der die Lehrer da stehen. Aber Schwester Karoline hat einmal zu mir gesagt, man muss einfach in alles, was man tut ein bisschen Liebe (manchmal auch ganz viel) und ein Stück von sich selbst legen, und dann wird es gut. Das ist so, denn was ist schöner, als etwas weiterzugeben einfach so, aus Freude? …

02.01.2011

Ich wollte dieses Jahr ein ganz anderes Silvester erleben, also bin ich mit 3 Mitbewohnern in ein kleines Fischerdorf im Norden von Chile gefahren. Wir sind am Freitag direkt nach der Arbeit 3 Stunden mit  dem Bus nach Los Molles an der Pazifikküste gefahren. Das Dorf war sehr ruhig und wunderschön, es gab einen Sandstrand und ein Naturreservat mit einer kleinen Insel voller Seelöwen. Nachdem wir eine Unterkunft gefunden hatten sind wir die erst einmal die Gegend erkunden. Das Dorf bestand größtenteils aus Ferienwohnungen und es gab nicht mal einen Supermarkt, aber dafür mehrere Almacenes, das sind kleine Tante Emma Läden. Als wir so durch die Straßen schlenderten rief Matthias plötzlich „Stop!“, wir fragten uns was jetzt wohl los sei, er zeigte mit dem Finger auf ein Haus, an dem das deutsche Wappen mit der Aufschrift „Deutschland“ hing, das mir vorher noch nicht aufgefallen war. „Da wohnen Deutsche?“, fragte ich verwirrt. „Lass es uns herausfinden“, antwortete Daniel, also gingen wir zu dem Haus und klopften. Es stellte sich heraus, das dort zwar keine Deutschen wohnten, dafür aber eine chilenische Familie, die von Deutschen abstammte. Der Vater hieß Erik, die Söhne Heinz und Wolfgang und die Tochter Karin, die Frau war Chilenin. Wir hielten kurzen Smalltalk und wurden von ihnen auf einen Saft eingeladen. Es war wirklich eine sehr lustige Bekanntschaft und ich denke wir werden sie sicher irgendwann wiedersehen. Am Abend, als wir gerade beim Essen waren bekam ich schon Neujahrs-Sms aus Deutschland, natürlich es war 8 Uhr und in Deutschland hatte gerade das neue Jahr begonnen. Das war schon etwas komisch, der Gedanke, dass in Deutschland jetzt schon alle feierten, wo es hier noch 4 Stunden dauern würde. Um später das neue Jahr zu feiern sind wir dann an den Strand gegangen und es war wirklich sehr ruhig, denn in Chile gibt es nur in den größeren Städten Feuerwerk und Feuerwerkskörper gibt es in Geschäften auch nicht zu kaufen. Wir haben aber von der Bucht aus, das Feuerwerk aus einer anderen Stadt sehen können, und das war ein tolles Anblick, Feuerwerk über dem Meer, das sieht man nicht jeden Tag. Danach haben wir noch ein bisschen für uns gefeiert und sind dann irgendwann ins Bett gegangen. Am nächsten Tag haben wir beschlossen nach dem Morgen am Strand noch das Naturreservat Puquén zu besuchen, das ganz in der Nähe war. Zu dem Reservat will ich eigentlich gar nicht so viel sagen, die Natur dort war einfach atemberaubend und das Meer so blau, wie ich es noch nie gesehen hatte. Wir verbrachten den ganzen Mittag dort und ich wäre wirklich gerne noch länger dort geblieben, aber wir mussten gehen. Wir fragten bei unserer Unterkunft, wie am am schnellsten wieder nach Santiago kommt und uns wurde gesagt, man stellt sich einfach an die Autobahn und wartet bis ein Bus kommt. Das taten wir dann auch. Ein Bus kam, und fuhr vorbei. Wir beschlossen per Anhalter zu fahren. Nach einer Stunde hielt ein Typ mit weißem Pickup an. Wir luden unsere Sachen auf die Ladefläche und stiegen ein. Der Typ hieß Sebastián und war 26, er hatte seine Eltern im Norden besucht und war auf dem Heimweg in den Süden. Wir plauderten ein bisschen und hörten Musik, und er nahm uns tatsächlich die ganzen 180 km bis Santiago mit. Es gab uns seine Nummer und lud uns zu sich nach Hause, nach Rancagua (ca. 1 Stunde südlich von Santiago) ein. Er wollte noch nicht einmal etwas von uns haben, wir schenkten ihm trotzdem eine Packung Kekse und ein bisschen Geld und er fuhr davon. Wenn ich einmal in Rancagua bin, werde ich ihn besuchen. Frohes neues Jahr 2011…

 

25.12.2010

So, Heiligabend ist vorbei. Und es war wirklich super, wir wurden ja von einer benachbarten Familie eingeladen, also habe ich Weihnachten echt chilenisch verbracht. Wir sollten um 11 Uhr abends dort sein (ja genau, so spät), und dachte erst sie wollten uns bei der Beschwerung nicht dabei haben, aber nein. In Chile wird erst gegessen, so gegen 10 Uhr abends und danach ist die Beschwerung, um 12 Uhr und die letzten 10 Sekunden werden als Countdown heruntergezählt. Das ist wirklich komisch, aber ich denke die Chilenen sind halt in allem einfach später. Das Essen war eigentlich ganz normal und kein Weihnachtsessen, weil die Menschen im Armenviertel sich einfach nichts anderes leisten können, auch bei den Geschenken hat man gemerkt, dass die Leute arm sind, aber die Kinder haben sich trotzdem gefreut. Sogar uns hat man etwas geschenkt, und das hat mich wirklich sehr gefreut, auch wenn es nur eine Tasse war. Die Familie hat sich auch über unser Geschenk sehr gefreut, und der Wein wurde sofort verköstigt. Außer Wein zum Essen gab es noch Champagner mit Ananaseis zum Anstoßen und Cola de Mono, das ist ein typisches Weihnachtsgetränk in Chile und besteht aus Milch und  Schnaps, es ist furchtbar stark und schmeckt scheußlich. Was ich auch am Anfang sehr komisch fand, dass die Leute auf die Straße gehen, sich umarmen und sich frohe Weihnachten wünschen, aber es ist eigentlich recht herzlich.  Wir sind dann noch bis 3 Uhr nachts bei der Familie geblieben und haben die Zeit sehr genossen, auf dem Heimweg wurden wir dann noch von anderen Nachbarn eingeladen und sind also erst morgends ins Bett gekommen…

Fortsetzung der Bilder

—Reichenviertel Providencia/Las Condes—

22.12.10

Nach 2 Tage bis Heiligabend ich kann es kaum glauben. Ich bin sowas von gar nicht in Weihnachtsstimmung und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob das dieses Jahr noch der Fall sein wird. Aber wir werden sehen. Jetzt erst mal ein Bericht über die Ereignisse der letzten Tage. Letzten Freitag waren wir bei Helga unserer FW-Beauftragten eingeladen. Sie lebt in der Nähe von Las Condes, in einem der reichsten Viertel Santiagos. Erst einmal war es für uns eine halbe Weltreise dorthin zu kommen, weil wir einmal quer durch die Stadt mussten und ungefähr 2 Stunden unterwegs waren. Als wir dann angekommen sind, dachte ich echt ich wäre in einer anderen Welt, das konnte doch wohl nicht mehr zu Santiago gehören! Aber doch, denn diese Stadt besteht im Prinzip nur aus Gegensätzen. Wir hatten auch eine ziemlich coole Aufgabe für den Weg, wir sollten Fotos von der Stadt schießen, die die Gegensätzlichkeit von Santiago verdeutlichen sollten, also den Unterschied zwischen arm und reich. Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, und es sind mir auch Sachen aufgefallen, auf die ich sonst vielleicht nicht geachtet hätte. Naja, das Grundstück und das Haus von Helga waren einfach der Hammer und das reichste, was ich bisher in meinem Leben gesehen hatte. Das Haus hatte einfach alles und im Garten hab es eine Sauna und einen großen Pool. Und es war echt krass, auf einen Schlag vom Armenviertel in so eine reiche Gegend zu kommen, wo ich viele Sachen als Luxus empfand, die ich vorher normal gefunden habe. Aber ich habe den Tag trotzdem sehr schön verbracht und wir hatten auch echt tolles Wetter, wie eigentlich jeden Tag, weil es hier im Sommer normalerweise nicht regnet, ich kann mich zumindest nicht erinnern, wann es das letzte Mal geregnet hat. Ja, ansonsten war ich noch voll in den Weihnachtsvorbereitungen, d.h. Geschenke kaufen etc. Und es war echt ganz schön komisch im Sommer Weihnachtsgeschenke kaufen zu gehen, vor allem die ganze Deko passt finde ich so gar nicht, aber man muss sich halt anpassen. Das einzige, was denke ich ganz gut ist, ist das es an Silvester warm ist, und so wie es aussieht werden wir wohl in die Wüste an den Strand fahren, das wird sicher auch ein sehr tolles Erlebnis, und eine schöne Gelegenheit wieder etwas neues von Chile zu sehen. Wie es hier an Weihnachten und Silvester sein wird, bin ich recht gespannt und werde natürlich dann auch ausführlich darüber berichten. Morgen gehen wir wahrscheinlich nach Cerro Navia auf so eine Art Weihnachtsmarkt und wollen mal schauen, ob wir dort ein paar Mapuche treffen, denn das ist das Viertel, wo die meisten Mapuche in ganz Santiago leben (Mapuche das sind die chilenischen Ureinwohner). Darauf freue ich mich echt schon, weil ich wirklich sehr an der Kultur der Mapuche interessiert bin, und es sicher toll ist, einige von ihnen kennenzulernen, auch wenn ich schon welche kenne. Auch hier wird ein Bericht folgen.

Und jetzt endlich die Bilder:

—Armenviertel Renca—

Ok, Bilder hochladen funktioniert leider nicht mehr, aber sobald es wieder geht, lade ich den Rest hoch.

Grüße aus dem heißen Santiago…

15.12.10

Die Stadt macht mich noch vollkommen wahnsinnig. Meine Nase ist vom Smog ganz trocken, und fängt ständig an zu bluten, und ich will endlich mal wieder frische Luft atmen. Daniel war letzte Woche in der Nähe von Temuco im Süden in einem Nationalpark, als ich die Bilder gesehen habe, war ich richtig neidisch und freue mich nun immer mehr auf meine Südenreise im Februar. Ich will einfach mal wieder raus, Natur sehen und frische Luft atmen. Ich glaube es ist mal wieder Zeit für einen Wochenendausflug ans Meer, obwohl ich letztes Wochenende erst einen hatte, der allerdings weniger entspannend war, da wir mit dem Kindergarten auf Fortbildung waren. Es war eigentlich ganz schön, wobei ich mir auch schönere Dinge für mein Wochenende hätte vorstellen können, aber so ist wohl das Arbeitsleben. Wenigstens konnte ich so die Leute aus dem Kindergarten etwas besser kennenlernen und einen Nachmittag am Strand verbringen. Interessant fand ich, dass unsere Chefin wohl bei fast keinem der Mitarbeiter beliebt ist, was mich sehr erfreut hat, da ich für meine geplante Revolution nun wohl genug Anhänger haben werde. Die Arbeit im Kindergarten ist eigentlich so wie immer, die Kinder hören eher mäßig auf mich und auf meine Tía, aber das wird sich ab Januar ändern, da ich dann neue Kinder bzw. eine neue Sala bekomme, denn meine Kinder gehen ja bald zur Schule. Ich mag meine Kinder zwar schon, aber ich finde es halt blöd, dass sie nicht so gut auf mich hören, weil ich so fast nichts mit ihnen alleine machen kann. Ich hoffe also, dass ich in dieser Hinsicht bei den neuen Kindern mehr Glück habe.

Den Kampf gegen die Läuse habe ich, wie es scheint, vorerst gewonnen, und ich hoffe das ich keine mehr bekomme. Für dieses Wochenende habe ich Party geplant, mit meiner Tandempartnerin, bei der ich wohl nochmal einige Kontakte knüpfen werde.

Jetzt noch ein paar Bilder vom Paseo, viel Spaß!

 

 

 

06.12.10

Die Geburtstagsparty von Mattse und mir war ein voller Erfolg. Es sind wirklich viele gekommen und bei fast 30 Grad, war es auch sehr angenehm draußen zu feiern. Nachdem die Sonne weg war wurde es allerdings ein bisschen frisch, was aber nicht weiter schlimm war. Es ist jetzt schon richtig weihnachtlich in Santiago die Stadt ist geschmückt, der Kindergarten ist geschmückt und wir haben sogar einen Adventskalender im Haus. Die ganze Weihnachtsdeko ist unter Palmen zwar ein bisschen komisch, aber man gewöhnt sich echt daran, wir haben sogar schon überlegt, ob wir für unsere Palme im Garten Christbaumkugeln kaufen sollen, aber das wäre wohl doch etwas übertrieben. Ich habe übrigends auch einen Adventskalender für meine Sala gebastelt, das muss man sich mal vorstellen, ich und basteln, aber er ist sehr schön geworden (ohne mich selbst zu loben) und hat den Kindern auch sehr gefallen. Ich konnte leider nicht dabei sein, wie die ersten 3 Türen geöffnet wurden, weil ich eine Magen-Darm-Grippe hatte, aber heute, als wir die Türen 4-6 geöffnet haben, habe ich mich richtig darüber gefreut, wie sehr der Kalender den Kindern gefällt. Wir wollten gerade anfangen, da zieht Javier an meinem T-Shirt und zeigt auf den Kalender „Tía, usted lo hizo muy bien!“ (Tía das hast du sehr schön gemacht),

„Gracias Javier“, sage ich und wuschele ihm einmal durch sein Haar, als plötzlich auch Danitza und Dayana hinzufügen „Sí tía el calendario le quedó muy lindo, está precioso!“ (Ja Tía du hast den Kalender gut hinbekommen, er ist bezaubernd). Das hat mich wirklich sehr berührt, vor allem, weil die Kinder ganz von sich aus zu mir gekommen sind, da habe ich mich auch so richtig als Teil der Gruppe gefühlt, das hat sehr gut getan und motiviert natürlich für mehr. Als dann später die Kinder die Türen öffnen durften habe ich auch gesehen, dass sie sich genauso über die Sachen gefreut haben, die darin waren (Blumenarmbänder für die Mädchen, kleine Dinos für die Jungs und Schokonikoläuse). Das heißt das Projekt Adventskalender war also ein voller Erfolg.

Dann hat sich heute herausgestellt, dass ich nach mehr als 3 Monaten Arbeit im Kindergarten nun auch Läuse habe. In meiner Sala haben im Moment ziemlich viele Kinder Läuse, und manche sogar richtig schlimm, aber das scheint irgendwie hier normal zu sein, und unternommen wird auch nichts dagegen, also jedenfalls nicht richtig, sonst hätten ja keine Kinder Läuse. Alles hat damit angefangen, dass mir seit Mittwoch wirklich unnormal der Kopf juckt, und das auch von Tag zu Tag schlimmer wurde. Am Anfang dachte ich es wäre eine allergische Reaktion auf mein Shampoo, also habe ich es gewechselt, doch es wurde nicht besser, dann habe ich heute, nachdem ich diese Nacht vor Jucken kaum schlafen konnte eine Tía gefragt, ob sie mir den Kopf untersuchen kann (Sie ist Profi darin). Nach ca. einer Minute wurde sie dann auch schon fündig, und teilte mir mit, dass mein ganzer Kopf voll sei. Dann hat sie mir noch erklärt woran man erkennt, ob du Läuse noch leben oder tot sind (wenn sie beim zerdrücken zwischen den Fingernägeln knacken, haben sie noch gelebt) und wie man die am Besten eliminiert. Als ich dann heute nach Hause kam habe ich dann gleich mit der Behandlung angefangen, die wirklich nicht leicht zu ertragen war, weil es echt wehtut, und morgen muss ich die ganze Prozedur auch noch wiederholen. Wenn diese Therapie nicht hilft, dann werde ich die Essigmethode anwenden, d.h. das Haar eine Nacht lang in Essig getränkt lassen und danach ausspülen und wenn dann nicht alles tot ist, hilft leider nur noch abschneiden, was ich wirklich als letzten Ausweg sehe, weil ich mich wirklich ungern von meinen Haaren trennen möchte. Aber ich will auf jeden Fall, dass es weggeht, denn es ist unangenehmer als ich es mir anfangs vorgestellt habe, ich habe gedacht man merkt es eigentlich fast gar nicht, dass man Läuse hat, aber es juckt einfach höllisch und nach einiger Zeit macht es einen einfach verrückt, und ich bewundere wie die Kinder das so lange ohne Behandlung aushalten. Aber es ist wohl alles eine Sache der Gewöhnung. Also demnächst, wenn die Behandlung abgeschlossen ist mehr Läusenews.

Überrascht hat mich auch, wie normal es hier zu sein scheint Läuse zu haben, denn mir war es am Anfang schon etwas peinlich, aber dann wurde ich aufgeklärt, dass hier fast jeder Läuse hat/hatte und das es wohl auch nicht das letzte Mal sein wird, das ich welche haben werde, denn es sei ein „lucha que nunca termina“ (Kampf der nie endet). Ich muss jetzt auch meine ganzen Sachen von Hand mit heißem Wasser waschen, denn die Eier von diesen Dingen sind überall und die vermehren sich schneller, als die Kelly Family. Aber naja, gibt schlimmeres. Bald könnt ihr auch übrigends wieder über Bilder freuen, ich habe mir gestern eine Nikolausmütze gekauft, unter der ich allerdings sehr schwitzen werde, wenn ich sie lange anhabe. Ich habe heute Schneebilder aus Deutschland gesehen, und das ist wirklich eine andere Welt, ich kann mir hier im Moment absolut kein Schnee vorstellen, dazu diese Geschichte: Ich bin mit den Kindern im Patio, es ist Mittag, die Sonne brennt gnadenlos, es gibt keine Wolke an Himmel und es weht kein Wind. Die Luft steht, es ist heiß. Im Radio läuft die spanische Version von „Stille Nacht, heilige Nacht“, draußen klingelt jemand mit einer Glocke, es ist der Eismann, Mütter kaufen ihren Kindern Eis. Ich will auch eins, habe aber kein Geld dabei, ich gehe in die Sala, die weihnachtlich geschmückt ist und suche Geld, ich finde keins. Ich denke an Grillen und lange draußen sitzen. Mir fällt ein, dass ich noch Weihnachtsgeschenke kaufen muss und ich wünsche mir Abkühlung, ich will ins Schwimmbad, ich sehe den Adventskranz, mir fällt auf, dass wir um Haus keinen haben, wir wollen lieber einen neuen Grill kaufen. Nachdem alle Kinder weg sind, und die Sala geputzt ist, sitze ich mit meiner Tía am Tisch und bastele, heute komme ich wieder nicht pünktlich raus. Wir reden über Weihnachten, und das ich nicht in Stimmung bin, weil das für mich alles sehr komisch ist. „Poqué?“ (Warum), fragt mich meine Tía. „Es muy simple, porque no hay nieve.“ (Ganz einfach, weil es keinen Schnee gibt), antworte ich. Sie legt die Schere weg und sieht zu mir auf “Nieve…?” (Schnee…?)…..

21.11.10

Kaum zu fassen, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich habe im Moment einfach zu viel um die Ohren. Die Kinder sind momentan sehr schwierig und die Arbeit so anstrengend wie nie. Dann geht es jetzt auch noch an Weihnachtsvorbereitungen im Kindergarten und an die Vorbereitung zu meiner Geburtstagsparty am Samstag. Ich kann es wirklich nicht glauben, dass ich in einer Woche Geburtstag habe bzw. dass bald Weihnachten ist. Gestern war ich mit Mattse in einem großen Supermarkt, in T-Shirt mit Sonnenbrille bei 30 Grad draußen und auf einmal steht da so ein riesiger Weihnachtsbaum vor mir, dass war dann schon so ein bisschen verkehrte Welt. Auch die ganze Weihnachtsdekorations passt nicht so recht zum Sommer und ich habe noch nie in meinem Leben kurz vor Weihnachten einen Grill gekauft. Ich bin wirklich gespannt, wie dass dann an Heiligabend wird, wenn es noch wärmer ist, und noch länger hell. Aber naja, muss man sich eben dran gewöhnen. Ansonsten ist in letzter Zeit wirklich nichts spannendes passiert. Die Arbeit ist, wie gesagt etwas schwer zur Zeit, weil die Kinder irgendwie in einer schwierigen Phase sind, die aber angeblich bald vorbei sein soll, zumindest hoffe ich das. Ich freue mich auf jeden Fall auf nächstes Wochenende, und auf einen sonnigen und sehr heißen Sommer in Santiago de Chile…

01.11.10

Es riecht nach Sommer in Santiago de Chile, und es war wirklich sehr verwirrend für mich, als hier gestern, bei diesen Temperaturen Halloween gefeiert wurde. Es kommt mir irgendwie überhaupt nicht so vor, dass jetzt schon November ist, und dass ich in genau 26 Tagen zum ersten Mal in meinem Leben im Sommer Geburtstag haben werde. Es fühlt sich einfach falsch an, wenn alles verkehrtherum ist. Aber heißt das, dass es dann gleich auch schlecht ist? Nein. Auf Weihnachten bin ich wirklich schon sehr gespannt, und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob bei diesem Wetter bei mir Weihnachtsstimmung aufkommt, aber das wird sich dann zeigen. Ansonsten ist für mich in letzter Zeit einfach nur das Alltagsleben weiter gegangen, Arbeit im Kindergarten, Freunde treffen, Besorgungen machen, mehr nicht. Aber ich möchte euch heute gerne einmal was zur chilenischen Mentalität erzählen, so wie ich sie empfinde, und wann ich schon mal mit ihr einander geraten bin. Es gibt vieles, was ich an den Chilenen sehr schätze, aber auch genauso viel, mit dem ich erst lernen musste (oder immer noch muss) umzugehen. Wie gesagt sind die Chilenen allgemein ein sehr zuvorkommendes, hilfsbereites und lebensfrohes Volk, von dem man auch viel lernen kann. Sie sehen die Dinge einfach nicht so eng, und das Leben scheint einem leichter. Sehr gut feiern kann man auch mit ihnen, aber auch ernste Gespräche führen, wie kürzlich festgestellt habe. Dann gibt es da aber noch das andere Gesicht, denn JEDER Chilene hat diese zwei Gesichter. Vieles, was bei uns in Deutschland kein Problem wäre, ist hier sehr unhöflich. Und da kann man als Deutscher dann auch schon mal auf die Nase fallen. Es ist zum Beispiel so, dass wenn es irgendein Problem gibt nicht offen oder direkt darüber gesprochen wird, sondern nur hintenrum, über Dritte. Wenn man einem Chilenen seine Meinung direkt ins Gesicht sagt, dann ist er schnell beleidigt. Das ist etwas, was mich sehr stört, denn nicht offen und ehrlich zu sein, führt ja oft zu Missverständnissen bzw. das noch mehr Probleme entstehen. Eine andere Sache ist, dass sich Chilenen grundsätzlich immer selbst einladen, und dann auch noch meistens ein paar Freunde mitbringen, auch wenn man signalisiert, dass man an diesem Abend vielleicht einfach mal seine Ruhe haben will, egal sie kommen trotzdem, und wenn sie einmal im Haus sind, wird es sehr schwer sie da wieder rauszubekommen. Selbst wenn man ihnen versucht klarzumachen, dass es jetzt an der Zeit wäre zu gehen, tuen das dann auch nur die Wenigsten. Naja, was noch zu spät kommen, ist hier normal, aber das stört mich auch nicht mehr. Auch wenn man jemandem einladet, kann es sein, dass man etwas länger warten muss. Wir haben einmal Freunde zu uns zum Essen eingeladen, es war 11 Uhr abends, sie waren immer noch nicht da, und wir wollten gerade ins Bett gehen, weil wir dachten sie kommen nicht mehr, eine halbe Stunde später standen sie dann vor der Tür. Und das ohne jede Entschuldigung, als ob es das normalste der Welt wäre. Wobei ich sagen muss, dass wir Glück hatten, dass sie noch gekommen sind, denn wenn Chilene mal nicht erscheinen können, wird vorher nicht abgesagt, sondern sie kommen dann einfach nicht. Und auch wenn ein Chilene sagt, er ruft an, dann ruft er vielleicht an, wenn er sagt, er ist ein bisschen wütend, dann ist er sehr sehr wütend. Diese ganzen Sachen muss man erst einmal herausfinden, um hier gut klarzukommen. Und von all diesen Sachen stören mich manche mehr, manche weniger. Ich denke allgemein kann man sagen, hier ist viel nach dem Motto „Kommst du heut nicht, kommst du morgen.“, und das ist für uns Deutsche in unserer Korrektheit einfach ungewohnt. Ich fühle zum ersten Mal, wie es ist ein Ausländer zu sein, ich muss mich jetzt anpassen, nicht die anderen. Und sich immer anzupassen, ist sehr schwer und vor allem sehr anstrengend. Manchmal will man sich auch einfach nicht anpassen, wenn das Verhalten der Chilenen einem beispielsweise einfach dumm erscheint, oder unnötig, aber man muss es ja trotzdem tun. Es wird einfach mehr erwartet von dir, wenn du Ausländer bist. In Deutschland ist das genauso, die Ausländer sollen das tun, und jenes, aber was tun wir? Kann es nicht vielleicht sein, dass sie manchmal einfach recht haben, und unser Leben viel einfacher werden könnte? Natürlich muss man sich als Ausländer anpassen, an gewisse kulturelle und soziale Regeln, die es im Land gibt, aber warum kann man nicht auch voneinander lernen? Gehört die Welt nicht uns allen? …