Bilder Nordenreise

 

29.07.11

So, meinen Winterurlaub habe ich jetzt hinter mir, und darüber will ich euch auch gleich berichten. Ich hatte für diesen Urlaub beschlossen, mir den Norden von Chile etwas genauer anzuschauen, weil ich ja im Februar schon im Süden war.

Arica:

Als ich im Oktober mit Matthias in Valparaíso war, lernten wir dort Pablo, den Direktor von „Un techo para Chile“ (auch eine Hilfsorganisation in Chile) für den Raum Arica kennen. Wir hatten uns mit ihm über Arica und seine Arbeit dort unterhalten, und dass er es toll fände, wenn wir ihn mal besuchen kämen. Und so trat ich kurz vor meinem Urlaub wieder mit ihm in Kontakt, um ihm meinen Besuch anzukündigen. Er hat sich natürlich sehr gefreut, und bot mir sogar gleich an, bei ihm übernachten zu können, und mir die Stadt zu zeigen. So fuhr ich also, von Santiago knapp 3000km nach Arica, um Pablo zu besuchen. Der Empfang von ihm war sehr herzlich, und als wir bei ihm zu Hause ankamen stand natürlich schon gleich etwas zu essen bereit, das ist eben chilenische Gastfreundschaft. Danach zeigte mir Pablo seine Arbeit bei „Un techo para Chile“, wovon ich sehr beeindruckt war. Seine Organisation arbeitet für und mit den ärmsten der Armen, baut Häuser, bildet, und hilft bei sonstigen Problemen des Alltags. Auch Freiwillige aus Deutschland sind mit dabei, und machen im Prinzip auch so einen Freiwilligendienst, wie ich, nur eben mit einer anderen Organisation und anderen Bestimmungen. Pablo nahm mich dann auch gleich mit ins Armenviertel von Arica, weil wir dort auch das Fußballspiel Chile-Venezuela anschauen wollten (momentan sind Südamerikameisterschaften). Als wir im Armenviertel ankamen, traf ich dort auf einen deutschen Freiwilligen (Moritz), der mir gleich alles erklärte. Die Leute dort waren wirklich sehr arm, sie leben in Hütten aus Wellblech, nicht in Häusern, wie in Renca, und hatten kein Strom oder fließendes Wasser. Das einzige Wasser, zu den sie Zugang hatten, war das aus dem Fluss, der an der Siedlung vorbei floss. Es war wohl die ärmste Siedlung, die ich in Chile bisher gesehen hatte, aber die Leute waren recht freundlich, wenn auch zu Anfang etwas misstrauisch, aber sie kannten mich schließlich ja auch nicht. Das Fußballspiel schauten wir dann bei einer Familie, die Strom für eine einzige Lampe und einen kleinen Fernseher besaß. Das Haus war somit auch gut gefüllt, weil sich die anderen Nachbarn das Spiel natürlich auch nicht entgehen lassen wollten. Naja, das Spiel hat Chile am Ende leider verloren, aber die Leute waren wirklich sehr nett, ich habe mich gut mit ihnen unterhalten können, und sie waren auch sehr interessiert an meiner Arbeit, was ich sehr toll fand. Gegessen und getrunken wurde natürlich auch, und von allem wurde mir reichlich angeboten, es war also ein sehr schöner Abend. Am nächsten Tag, zeigte mir Pablo dann die Stadt, die ich persönlich sehr schön fand, eine Stadt direkt am Meer, und doch mitten in der Wüste. An der Bevölkerung ist mir allerdings auch etwas sehr spezielles aufgefallen, nämlich, dass sie insgesamt viel indigener geprägt ist, was wohl an der Nähe zu Peru und Bolivien liegt, wo die Mehrheit der Bevölkerung ja Indios sind. Mir kamen die Menschen im Norden auch insgesamt etwas offener und freundlicher vor, als im Süden, dass kann aber auch daran liegen, dass ich einfach Glück hatte, und nur nette Menschen getroffen habe. Nach der Stadtführung habe ich dann noch ein paar Freunde von Pablo kennengelernt, die auch alle sehr nett waren, und am Abend sind wir dann noch zu der Abschiedsfeier von Moritz, dem deutsche Freiwilligen, den ich vorher kennengelernt hatte gegangen. Das war auch sehr interessant für mich, den so bekam ich mal einen Einblick, in einen anderen Freiwilligendienst, und was Pablo und seine Leute da machen, ist auf jeden Fall auch eine gute Sache. Leider war meine Zeit in Arica sehr begrenzt und noch am selben Abend musste ich schon abreisen, aber es hat mich sehr gefreut, dass ich Pablo besuchen konnte, und Arica ist wirklich eine tolle Stadt.

San Pedro de Atacama:

Ich fuhr dann also weiter nach San Pedro de Atacama, ein Dorf mitten in der Atacamawüste. San Pedro ist insgesamt sehr turistisch, aber die Umgebung ist so schön, dass diese Tatsache nicht weiter stört. Im Hostal habe ich dann auch gleich interessante und nette Leute aus aller Welt kennengelernt, mit denen ich mir die Umgebung ansah (eine Freundin aus Santiago war auch dabei). Ich will jetzt natürlich nicht zu viel verraten, nur vielleicht kurz etwas zu dem, was ich gesehen habe. Ich war im Valle de la luna (Tal des Mondes), das einfach wunderschön war, mit seiner Wüste, und seinen Bergen und Felsen, die mit Sand bedeckt sind. Am zweiten Tag, ging ich auf 4500m Höhe zu dem größten Geysirfeld der gesamten Südhalbkugel, den Tatio-Geysiren, was einfach umwerfend war, aber auch nicht ganz einfach, aufgrund der Höhe und der Kälte (vor Sonnenaufgang – 20°C). Wobei mir die Höhe nach dem Kauen von Kokablättern nichts mehr ausgemacht hat. Es war auf jeden Fall ein wunderbares Naturschauspiel die Geysire und heißen Quellen so zu sehen, wobei es am Anfang recht komisch war, das Wasser in einer Pfütze am Boden kochen zu sehen. Also wer einmal in San Pedro ist, sollte das zu 100% nicht verpassen. Am nächsten Tag, sah ich mir dann noch 3 Lagunen in der Wüste an, die auch wunderschön waren, und in denen man sogar baden konnte, obwohl das Wasser sehr kalt war. Das Wasser der ersten Lagune hatte einen sehr hohen Salzgehalt, sodass man in ihr, wie im Toten Meer an der Oberfläche schwamm, was für allgemeine Belustigung sorgte. Mit einer Freundin bin ich dann noch auf eigene Faust zu einer Ruinenstadt der Inka, wobei das auch recht abenteuerlich zuging, da wir 3 Flüsse überqueren mussten, von denen 2 keine Brücke hatten, da hieß es dann Schuhe aus und durch. Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn in der Wüste trocknet man ja ziemlich schnell wieder, das Wasser war jedoch recht kühl, was an den Beinen allerdings sehr erfrischend war. Ja, und so habe ich meinen Urlaub verbracht, mit netten Menschen und einer wunderschönen, nie endenden Atacamawüste. Ich weiß, dass ich auf jeden Fall noch einmal zurück muss, in den Norden von Chile, denn ich habe das Gefühl, es gibt noch mehr zu entdecken…Moment…habe ich das beim Süden nicht auch schon gesagt?

21.06.11

Eine Ewigkeit ist es her, seitdem ich mich gemeldet habe, und viel ist passiert. Es ist jetzt endgültig Winter in Santiago de Chile, und kaum das er angefangen hat, will ich schon, dass er wieder vorbei ist. Der Winter hier, ist wirklich anders, als in Deutschland, in Santiago schneit es nicht, weil die Temperaturen nicht unter null Grad gehen, dafür regnet es, und das nicht zu knapp. Das Problem hierbei ist, dass es hier keine richtige Kanalisation gibt, und sich die Straßen somit mit Wasser füllen. Eine Heizung, wie wir in Deutschland haben hier nur die Reichen, sonst benutzt man hier kleine Gasöfen, sog. Estufas, die aber nur im Umkreis von einem Meter wirklich wärmen. Wir haben einen einzigen Ofen für unser gesamtes Haus, d.h. das Wohnzimmer ist warm, alle anderen Räume nicht. Dann gibt es noch das Problem mit dem Trockner: wir können ihn nur nachts bzw. während der Arbeitszeit anschalten, weil sonst die Sicherung in Haus rausfliegt (die Leitungen hier halten nichts aus). Bei 5 Leuten kommt es da oft zu Wäschestau, auch weil man, um eine Maschine Wäsche zu trocknen, den Trockner zwei- bis dreimal einschalten muss. Solche Probleme hatten wir im Sommer einfach nicht, irgendwie war das Leben da leichter. Und ich will schon jetzt, dass der Winter vorbei ist. Es gibt einfach so viele Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind, die hier unmöglich sind. Das habe ich erst jetzt zu schätzen gelernt, und ich bin wirklich froh, in Deutschland so ein privilegiertes Leben zu haben. Es wird sicher seltsam sein, in Deutschland plötzlich wieder einen Staubsauger benutzen zu können, oder einfach alle Elektrogeräte ohne Störungen benutzen zu können. Über die Straße zu gehen, ohne Angst zu haben ausgeraubt zu werden, sein Haus über Nacht alleine lassen können, ohne dass jemand einbricht, all das wird für mich eben nicht mehr normal sein. In Lateinamerika lebt man einfach eine ganz andere Realität, und da wird einem klar, wie stolz man eigentlich auf Deutschland ist. Ich habe Deutschland früher eher negativ gesehen, habe mich über alles beschwert, wie das eben so typisch deutsch ist, jetzt weiß ich, wie Unrecht die Deutschen doch oft haben, weil sie es einfach nicht anders kennen, denn erst, wenn man etwas nicht mehr hat, lernt man es zu schätzen. Das gibt einem einfach eine ganz andere Sicht auf das Leben, die man vielleicht auch nur schwer nachvollziehen kann, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Aber ich denke, dass wird sich erst richtig zeigen, wenn ich wieder in Deutschland bin. Naja…

Im Kindergarten läuft es momentan auch ziemlich gut. Wir starten jetzt wahrscheinlich bald ein Kleinprojekt, bei dem es einiges an Organisation bedarf. Der Patio bei uns im Kindergarten muss dringend erneuert werden, und da haben wir Freiwilligen uns dazu bereit erklärt dies zu tun. Ich hoffe wirklich, dass das alles zu Stande kommt, denn so kurz vor unserer Abreise ist das nicht mehr so einfach. Aber ich denke, die Kinder werden sich freuen, und für den Kindergarten ist es auch etwas sinnvolles. Ansonsten ist es eigentlich wie immer, mein Alltag hier in Chile eben, der meist nur am Wochenende die Gelegenheit dazu bietet auszubrechen, so wie ich es letztes Wochenende getan habe. Ich bin mit Daniel und Lena, zwei meiner Mitbewohner in das kleine Dorf Lolol, in den Süden gereist, weil wir dort von einem Ehepaar eingeladen wurden, das Wochenende bei ihnen zu verbringen. Die Frau, Andrea, kommt aus Deutschland, und hat einen Chilenen geheiratet, der in Deutschland Medizin studiert hat, und jetzt hier in Chile Arzt ist. Die beiden haben auch Kinder, alle aber schon etwas älter, die in Deutschland leben. Das Dorf Lolol liegt in den Bergen, etwa eine Stunde von der Küste entfernt, und ist ein recht ruhiger Ort. Die Leute dort, leben hauptsächlich von dem, was sie selbst anbauen können, und es ist insgesamt sehr ländlich. Als wir ankamen regnete es zwar, aber wir genossen trotzdem sofort die frische Luft bei einem Spaziergang. Die Familie hat uns auch das Dorf gezeigt, dass eigentlich auch sehr schön ist, allerdings ist noch sehr viel vom Erdbeben vor eineinhalb Jahren zerstört. Ich habe noch keine Stadt/Dorf in Chile gesehen, bei der/dem die Schäden noch so sichtbar sind, wie Lolol. Andrea erklärte uns, dass hier viele Häuser schon über 100 Jahre alt wären, und deshalb unter Denkmalschutz stehen würden, sie dürfen somit nicht abgerissen werden, aber die Gemeinde hat nicht das Geld alles zu sanieren. Es wird wohl noch sehr lange dauern, bis Lolol wieder so aussieht, wie vor dem Beben. Das Dorf wurde von dem Beben mit der Stärke 8,8 getroffen, was sehr viel zerstört hat. Ich war wirklich sehr geschockt, angesichts dieser Bilder und zum ersten Mal konnte ich mir vorstellen, wie schlimm das Erdbeben eigentlich gewesen war. Andrea erzählt uns weiter, dass viele Bauern, die meist sehr arm in Chile sind, ein halbes Jahr in Zelten gewohnt haben, mit der ganzen Familie. Wir haben auch einige Bauernfamilien besucht, von denen eine bis heute in einem Kontainer lebt. Für mich unvorstellbar. Ich habe wirklich sehr großen Respekt vor diesen Leuten, denn sie sind sehr stark, und lassen sich trotz der schlimmen Vorkommnisse nicht entmutigen. Aber ich glaube, das scheint eine allgemeine Eigenschaft der menschlichen Art zu sein, immer wieder aufzustehen, egal, wie groß das Leid auch sein mag. Und ich bin mir sicher, irgendwann wird auch Lolol wieder zur Normalität zurückkehren. Denn schließlich leben die Menschen hier schon seit Urzeiten mit Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Tsunamis und sonstigen Katastrophen des Alltags…

09.05.11

So, und jetzt die entsprechenden Bilder dazu!

09.05.11

So, ich habe mich ja schon länger nicht mehr gemeldet, also wird es jetzt mal wieder Zeit, denn ich möchte auch gerne über das Osterfest in  Chile, und ein Wochenende im Nationalpark berichten. Fuer meine Kinder bestand Ostern eigentlich nur darin, Brot mit Trauben zu essen, und die Ostergeschichte auf etwas verstaendlichere Weise erklaert zu bekommen, wobei ich nicht wirklich glaube, dass die Kinder am Ende verstanden haben, wer Jesus wirklich ist, ich meine sie sind ja erst 2 Jahre alt. Auf jeden Fall, war es ganz schoen, vor allem der Nachmittag mit den Eltern, zu denen ich schon ein echt gutes Verhaeltnis habe.

Freitag war auch bei uns, Gott sei Dank Feiertag, was ich natuerlich gleich nutzte, um einen Ausflug zu machen. Ich beschloss mit Simon, einem anderen FW in den Nationalpark Altos de Lircay bei Talca zu fahren. Meinen Rucksack packte ich natuerlich dementsprechend, schliesslich ist es im Sueden nicht gerade warm, und im Winter regnet es auch ziemlich haeufig. Als wir dann im Park ankamen, dann die erste boese Ueberraschung alles war voller Schnee. Wir dachten uns noch nichts dabei und traten unsere Wanderung an. Die Sonne schien, und es sah alles wie im Winterwunderland aus. Als wir allerdings in den Wald kamen, war das ganze nicht mehr so lustig, denn der Schnee auf den Baeumen fing an zu tauen, was dazu fuehrte, dass wir am Ende unserer Wanderung pitschnass waren. Der Weg führte uns immer weiter hinauf auf die Hochebene, und erforderte somit einiges an Kondition, was aber noch zu bewältigen war. Am Abend kamen wir dann im Lager an, wo wir unser Zelt aufschlagen wollten. Es gab einen kleinen Unterstand aus Holz, auf dem man ca. 3 Zelte aufbauen konnte, und auf dem wir uns noch einen Platz sichern konnten, d.h. wir mussten unser Zelt nicht im Schnee aufbauen. Sonst gab es dort nichts, nur noch einen Fluss, aus dem man sich Wasser holen konnte, keine Duschen, kein Wc. Uns war eiskalt, ich zitterte am ganzen Körper, spürte meine Füße und Hände kaum noch. Wir machten uns daran das Zelt aufzubauen, was mit tauben Händen etwas schwierig war. Als wir das Zelt aufgestellt hatten, merkten wir, dass die Plane, die am über das Zelt streift fehlte (wir hatten das Zelt vorher einem Freund ausgeliehen). Das Zelt war somit nicht mehr gegen Wind und Regen/Schnee geschützt. Aber wir konnten schließlich nichts tun, und mussten versuchen so klarzukommen. Wir machten uns noch einen heißen Tee, was wirklich sehr gut tat, und versuchten dann zu schlafen. Ich kann mich nicht daran erinnern je in meinem Leben so kalt gehabt zu haben. Der Wind drang ins Zelt ein, und somit auch sämtliche Kälte, die Temperaturen fielen nachts etwas unter 0°. Ich fragte mich, ab wann man wohl Erfrierungen bekam, mein ganzer Körper fühlte sich taub an, ich hatte wirklich das Gefühl meine Zehen würden einfach abfallen. Ich rutschte mit meinem Schlafsack näher an Simons‘, was mir etwas mehr Wärme verschaffte, sodass ich einschlafen konnte. Am nächsten Morgen war mir nicht mehr so kalt, doch wollte ich ungern aus meinem warmen Schlafsack herraus. Wir beschlossen den unangenehmen Teil so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, zogen uns schnell an, frühstücken, und machten uns bereit weiterzulaufen. Der Sonnenaufgang war wunderschön. Als wir aufwachten war der Himmel leicht rosa, und dann kam irgendwann hinter einem Berg die Sonne hervor, und brachte die ganze Umgebung zum Glitzern. Doch konnten wir denn Anblick nicht allzu lang genießen, da wir einen langen Weg vor uns hatten. Wir wollten zum sog. Enladrillado und danach noch zu einer Laguna. Für das erste Stück hatten wir 2 Stunden eingeplant, dann wollten wir eine Pause machen und weiter zur Lagune. Zunächst ging es steil bergauf, was ich auch nicht anders erwartet hätte, da sich der Enladrillado etwas höher befand. Als es nach einer Stunde immer noch steil bergauf ging, begann ich mich zu fragen, ob das wirklich der richtige Weg war. Wir waren längst über die Baumgrenze hinaus, und ich hatte nicht genug Sonnencreme dabei. Zurück konnten wir allerdings auch nicht, da der Weg zum Absteigen zu gefährlich war. Also mussten wir weitergehen, der Schnee wurde immer tiefer, der Weg immer steiler. Ich spürte, dass ich langsam keine Kraft mehr hatte. Ich konnte einfach nur hoffen, das wir bald da waren. Weitere 2 Stunden später waren wir am Enladrillado. Ich hatte das Gefühl gleich zu sterben, einfach umzufallen und tot zu sein. Ich setze mich auf einen Stein, drehte mich um, und sah den Weg, den wir hochgekommen waren. Die Aussicht war gigantisch, wir waren auf dem Gipfel eines riesigen Berges, den wir schon von Weitem gesehen hatten. Mir fiel auf, wie hoch wir tatsächlich waren, ich sah auf die Karte und stellte fest, dass wir nach 3 Stunden auf einer Höhe von 2500m waren. Wir machten Rast, und genossen noch eine ganze Weile die Aussicht, und vor allem die Stille, denn dort oben hörte man nichts. Als wir weitergingen trafen wir auf eine Gruppe anderer Wanderer, und fragten sie, wie weit die Lagune noch weg sei. Wir erfuhren, dass man zur Lagune ca. 2 Stunden, und für den Abstieg dann nochmal 3 Stunden benötigte. Ich machte mir wirklich ernsthaft Gedanken darüber, ob ich das schaffen würde, denn ich hatte ja jetzt schon das Gefühl nicht mehr weitergehen zu können. Aber, ich hatte ja keine andere Wahl, als weiterzugehen. Der Weg zur Lagune war recht leicht, ich meine weiter hinauf konnten wir schließlich nicht. Doch, was wir dann sahen, war ein bisschen enttäuschend, da die Lagune, wie auch bereits der Enladrillado total zugeschneit war. Es war aber nicht weiter schlimm, da die Aussicht immer faszinierender wurde. Wir machten uns rasch an den Abstieg, denn es wurde bald dunkel. 3 Stunden später, und bei Einbruch der Dunkelheit waren wir im Camp. Im letzten Licht des Tages bauten wir unser Zelt auf. Wir aßen etwas und schliefen dann sofort, denn selbst zum Reden waren wir nicht mehr fähig (wir wollten eigentlich noch ein Video machen). Ich glaube ich war noch nie in meinem Leben so fertig und kaputt, und mir machte auch die Kälte nichts mehr aus, ich wollte einfach nur bewegungslos in meinem Schlafsack liegen. Am nächsten Tag, machten wir uns auf den Weg, der aus dem Park herausführt. Der Weg war angenehm, vor allem, weil der Schnee größtenteils weggetaut war. Wir meldeten uns in der Administración ab, und gingen zur Bushaltestelle, wo wir den Bus nach Talca nahmen. Den Rest des Tages verbrachten wir in Talca, das mir nicht besonders gefallen hat, und nahmen abends den Bus nach Santiago. Doch abschließend will ich noch eins sagen: dieser Park bietet natürlich ein wunderbares Naturerlebnis (vor allem auch, weil es an den Zeltplätzen keine Duschen und Toiletten gibt), man bezahlt aber auch körperlich einen hohen Preis dafür. Also kurz, wer auf Schmerz, Kälte und Selbstkasteiung steht, ist in diesem Park genau richtig…

02.04.11

So, jetzt habe ich mal wieder die Zeit gefunden euch zu berichten. Seit März ging ja die Arbeit im Kindergarten wieder weiter bzw. für mich fing sie auch irgendwie von neu an. Ich bekam eine neue Tía und neue Kinder, weil meine alten ja gegangen waren. Vorher habe ich ja mit den größten Kindern im Kindergarten gearbeitet, die waren so 4-5 Jahre, die sind ja aber dann zur Schule gegangen, und so kam es dazu, dass ich das zweite Halbjahr mit kleinen Kindern (ca. 2 Jahre) arbeiten sollte. Darauf habe ich mich schon riesig gefreut, da ich eigentlich von Anfang an kleine Kinder wollte. Meine neue Tía habe ich dann auch kennengelernt, sie hat zwar ihre Eigenarten, ist aber doch nett, d.h. wir kommen gut miteinander aus, was ja für ein gutes Arbeitsklima sehr wichtig ist. Der Grundstein für ein gutes zweites Halbjahr war also schon einmal gelegt. Dann kamen auch die Kinder. Die ersten Wochen war es natürlich sehr anstrengend, da die Kinder noch keinerlei Routine hatten, außerdem sind sie natürlich weit nicht so selbstständig, wie meine alten Kinder, es war also auch für mich eine Umstellung. Ich habe mich aber recht schnell daran gewöhnt, und die Kinder sofort ins Herz geschlossen, sie sind einfach nur süß, und wollen einfach viel mehr in den Arm genommen werden, wie die großen Kinder. Außerdem können die meisten noch nicht so richtig sprechen, was auf der einen Seite natürlich süß ist, aber auf der Anderen auch zu Missverständnisssen führen kann, denn manchmal versteht selbst meine Tía nicht, was das Kind gerade will, da ist dann einfach Fingerspitzengefühl gefragt. Ich habe sowieso gemerkt, dass ich mittlerweile viel besser mit den Kindern Umgehen kann, ich kann auch alleine mit ihnen Aktivitäten machen, und sie hören sogar auf mich (meistens). Das ist ein wirklich tolles Gefühl, und ich muss sagen, dass mir die Arbeit mit den kleinen Kindern etwas mehr Spaß macht, ich komme mit ihnen einfach besser zurecht. Ich habe sogar ein Kind, für das ich so etwas wie eine Adoptivmutter darstelle, da es mir zum einen nicht von der Seite weicht, und zum anderen immer zu weinen anfängt, wenn ich in irgendeiner Form den Raum verlasse. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum das Kind ausgerechnet mich ausgewählt hat, aber es ist wirklich ein sehr süßes Mädchen (Sofía), und wir verstehen uns wunderbar. Dieses Kind hat übrigens in unserer WG den Spitznamen Hundekind bekommen, weil es mir immer wie ein Hund nachläuft, wer weiß wohin das noch führt. Ansonsten ist eigentlich ziemlich alles beim Alten geblieben, außer dass wir das Verhältnis zu unserer Chefin, aufgrund mehrerer geführter Gespräche verbessert haben. Das heißt also momentan bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Arbeit, und es macht mir mehr Spaß, als je zuvor….

Ariana und ich

Spielen in Zonen, Scarlet

Spielen in Zonen, Ariel

Colomba

Sofía und Ivanna im Patio

Sofía im Patio

das berüchtigte Hundekind xD

 

10.03.11

Noch mehr Bilder? Ok, dann ist aber Schluss!

Chiloé:

Valdivia:

 

10.03.11

Mehr Bilder? Kein Problem!

 

10.03.11

So, im Anschluss folgt jetzt der Bericht über meinen Urlaub im Süden von Chile. Nach dem wir von La Serena nach Santiago zurück gefahren sind, sind wir direkt weiter nach Punta Arenas geflogen. Der Flug dauerte 4 Stunden, und als wir ausstiegen waren wir in einer komplett anderen Welt. Das Klima war rau, es nieselte und wir hatten nur 10°C. Wir nahmen uns vom Flughafen ein Shuttle und betraten nach kurzer Zeit die südlichste Kontinentalstadt der Welt. Die Stadt war wirklich schön, aber es war doch ein komisches Gefühl so weit südlich zu sein.

Nachdem wir uns ein wenig die Stadt angesehen hatten, fuhren wir weiter in Richtung Nationalpark Torres del Paine. Die Fahrtzeit im Bus betrug ca. 2 Stunden, und man sah nichts. Einfach nur Land, unendlich weit und einsam. So hatte ich mir das Ende der Welt ungefähr vorgestellt. Und zum ersten Mal habe ich mir wirklich weit weg von zu Hause gefühlt.

Die Welt ist für mich unendlich, das habe ich im Süden gemerkt. Ein Leben reicht kaum aus, um sie ganz zu erfassen, denn es gibt so viele Orte, Länder, die man eigentlich sehen müsste, aber irgendwie tut man es doch nie. Als wir schließlich im Park angekommen waren, wurde mir klar, auf was wir uns da wirklich eingelassen hatten. Torres del Paine ist keineswegs ein Park für einen Sonntagsspaziergang. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 2420km² und wurde 1978 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Die Wanderwege lassen sich eher als Trampelpfade bezeichnen, und ohne die entsprechende Ausrüstung und vor allem Verpflegung kann ich mir kaum vorstellen, wie man dort überleben will. Dort gibt es nämlich nichts, nur kleine Almacenes auf den Campingplätzen, die aber sehr teuer sind. Aber am ersten Tag wussten wir natürlich noch nicht, wie wir später leiden würden. Wir fuhren mit dem Boot über einen See zum ersten Campingplatz, da es schon Abend war, lohnte sich eine Tour für diesen Tag nicht mehr und so erkundeten wir einfach ein bisschen die Gegend. Es war wunderschön. Die Seen, die Bäume, die Berge einfach alles schien perfekt, wie aus dem Bilderbuch. Das einzige, was die Schönheit etwas trübte, war ein eiskalter, starker Wind, der stehts wehte und uns in der Nacht fast das Zelt wegriss. Am nächsten Morgen jedoch strahlte die Sonne, und gab uns somit grünes Licht für unseren 22km Marsch zum Grey Gletscher, dem größten von 7 Gletschern im Park. Wir marschieren also los, erst mal ohne Gepäck, weil wir am Abend wieder ins Camp zurückkehrten. Der Hinweg war schon anstrengend, aber ich hatte schlimmeres erwartet. Die vielen Höhenmeter zu laufen war glaube ich das schlimmste, und das der Weg nicht eben war, aber kaum hatte man einen Anstieg hinter sich wurde man mit einem unvergesslichen Ausblick belohnt, auf Seen, Gletscher, Bergketten und ewiges Eis. Es war unendlich still, und ich spürte, wie sehr mir die Natur in Santiago fehlte. Das letzte Stück zum Gletscher war wieder etwas anstrengender, und ich dachte schon er würde nie auftauchen, doch hinter einer Biegung war er plötzlich da, riesig und weit. Über 15 km lang, direkt in einen gigantischen See mündend. Es sah tatsächlich wie das Ende der Welt aus, als ob er Gletscher ewig weitergehen würde. Wir machten Rast, aßen etwas, genossen die Aussicht und mussten viel zu schnell wieder aufbrechen. Der Rückweg brachte mich fast um, mir tat alles weh, und zum ersten Mal spürte ich, dass ich keine Wanderschuhe hatte, meine Füße streikten, meine Musklen wollten nicht mehr. Nach der Hälfte des Rückwegs konnte ich nicht mehr weitergehen, ich war leer, mein Körper schrie nach Energie. Ich setze mich hin und aß 4 Scheiben Vollkornbrot mit Marmelade in 1 Minute. Ich hatte das Gefühl mein Hunger endet nie. Nach weiteren 10 Minuten stand ich auf, ich war genug gestärkt, um weiterzugehen, den Rest des Weges schaffte ich dann ohne Probleme. Ich kann mich nicht erinnern einmal einen derartigen Nährstoffmangel gehabt zu haben, aber es ist definitiv nicht schön. Als wir abends im Camp waren aß jeder von uns einen kleinen Topf mit Nudeln alleine. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen so riesigen Hunger, ich aß und aß, und irgendwie verschwand alles gleich wieder. Aber so ist das wohl, wenn man den ganzen Tag am Laufen ist. Nach dem Duschen fiel ich ins Bett und schlief sofort, aber es war ein verdammt gutes Gefühl so erledigt zu sein, und die ganze Tour geschafft zu haben. Am nächsten Morgen konnte ich kaum aufstehn, mir tat einfach alles weh, und ich fragte mich, wie ich den Tag überstehen sollte. Ich aß zum Frühstück Nudeln, um genug Energie zu haben. Mit vollem Gepäck ging es dann los zum nächsten Gletscher, von dem aus das Camp nicht weit war. Es war der härteste Weg von allen. Lena hatte sich das Bein verletzt und konnte kaum laufen, was unser Tempo natürlich beachtlich verlangsamte. Das Gepäck machte die Sache natürlich nicht leichter, aber ich wollte diesen Park. Es war wie eine Sucht, auch wenn es dich noch so viel kostet, du MUSST einfach weitergehen. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Landschaft war nicht wirklich, sie war zu perfekt, einfach nur schön, anders kann ich es nicht ausdrücken. Im Camp ruhten wir uns etwas aus, und lernten echt nette Leute kennen. Am letzten Tag wollten wir eigentlich zu den Torres gehen, die Bergkette, die das Wahrzeichen des Parks ist, was wir aber aus Zeitgründen dann nicht mehr ganz schafften. Wir gingen über die Hochebene (der Weg war gar nicht so schwer, aber vielleicht war ich auch schon daran gewöhnt), und sahen dann die Torres später im letzten Camp. Sie waren groß, und beeindruckend, aber ich fand es nicht allzu schade, dass wir sie nicht aus der Nähe sehen konnten. Die Fahrt aus dem Park heraus, führte uns durch eine Ebene vorbei an Guanakos und Flamingos, die sich nicht sonderlich für den Bus zu interessieren schienen. Als wir wieder in der Zivilisation angekommen waren (mein Handy hatte wieder Empfang), bereiteten wir uns auf die 31 stündige Busfahrt nach Puerto Montt vor. Wir bewegten uns viel, schliefen nicht, und kauften uns Massenweise Zeitschriften und Essen. Im Bus lernten wir dann zwei Deutsche kennen, Sarina und Thomas, die eine Chilereise machten, und mit denen wir dann später noch etwas unterwegs waren. In Puerto Montt hatten wir schon eine Unterkunft. Wir sollten bei dem Onkel eines Kindes aus Matthias Sala im Kindergarten schlafen. Wir wurden von ihnen eingeladen, was natürlich sehr freundlich war, und freuten uns, dass wir kein Hostal zahlen mussten. Als wir dann aber ankamen, waren wir alle erst einmal etwas geschockt. Es war arm, sehr arm. Das Haus bestand aus Wellblech, war eng und klein. Es gab kein warmes Wasser, keine richtige Dusche, keinen Boden im Bad, keine Waschmaschine, es gab fast nichts. Ich fragte mich, wie diese Menschen den Winter überstanden. Die Tante erzählte uns von ihrem Leben, sie konnte weder lesen noch schreiben und die Familie hatte nicht genug Geld sich genügend Essen zu kaufen. Ich fragte mich ernsthaft, warum sie uns aufgenommen hatten. Ich fragte sie, ob sie irgendetwas von uns erwartete. Sie schüttelte den Kopf. Wir schlugen vor, einzukaufen und etwas zu kochen, die Idee fand sie nicht schlecht. Es war ein voller Erfolg. Am nächsten Tag bedanken wir uns ganz herzlich und zogen weiter. Es hatte mir nichts ausgemacht einen Tag bei ihnen zu wohnen, und ich habe mich auch wohl gefühlt, und doch war ich froh dort weg zu sein. Wir fuhren auf die Insel Chiloé, die auch als kulturelles Zentrum Chiles bezeichnet wird. Die Insel war wunderschön, die Häuser alle aus Holz, und in allen Farben. Alles sah fröhlich und bunt aus, einfach gemütlich, einladend. Am ersten Tag sahen wir uns die Stadt Ancud an, die sehr schön ist, mit all den Häusern, und Kunsthandwerkmärkten. Am nächsten Tag fuhren wir zu einer Pinguininsel an der Küste. Die Pinguine waren sehr lustig anzusehen, wie sie immer auf den Felsen umherwatschelten und mit ihren kleinen Flügeln wackelten. Es sah so aus, als ob sie winken würden. Wir blieben noch etwas am Strand und machten uns dann auf nach Valdivia. Auf dem Weg dorthin veränderte sich die Landschaft, alles sah aus, wie in Deutschland. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich in Chile bin, hätte ich es nicht von Deutschland unterscheiden können. Auch Valdivia sah sehr deutsch aus, die Häuser, die Straßen, einfach alles. Nur die Menschen waren eindeutig Chilenen. Valdivia ist die schönste Stadt, die ich bisher in Chile gesehen habe, und wahrscheinlich auch die wohlhabenste. Nachdem wir durch die Stadt geschlendert sind, haben wir uns ein Boot gemietet, und sind über den riesigen Fluss gefahren, der an Valdivia vorbei fließt. Ich fühlte mich der Heimat sehr nah. Am Ufer tauchten große Nadelwälder auf, wie ich diesen Geruch vermisst hatte. Die Wälder, die Felder, die Kühe, alles wie in Deutschland. Am Abend haben wir die Kunstmannbrauerei besucht. Kunstmann ist ein „chilenisches“ Bier, das nach deutschen Reinheitsgebot gebraut wird. Ein deutscher Einwanderer hat die Brauerei gegründet. Neben der Brauerei gibt es noch ein Restaurant, in dem es auch typisch deutsche Speisen gibt. Wir betraten das Anwesen, und waren geschockt. Es sah aus, wie auf dem Oktoberfest. Die Kellner in Lederhosen, die Frauen in Dirndl. Das Restaurant sah aus wie eine deutsche Wirtschaft, und es gab sogar ein Bierzelt. Die Chilenen rasteten fast aus, für mich war es das normalste der Welt. Ich fühlte mich etwas wie in Bayern, bei den ganzen Trachten, aber den Chilenen schien zu gefallen, ich fand es lustig. Der Abend war wirklich super, mit gutem Essen, und noch besserem Bier, von dem wir reichlich tranken. Nachdem wir genug von Valdivia gesehen hatten machten wir uns auf nach Temuco, von wo aus wir nach Santiago zurückwollten. Auf dem Weg sah ich zum ersten Mal in meinem Leben einen echten Vulkan, der einfach wie ein dampfender Berg aussah, trotzdem fesselend. Temuco war enttäuschend, hässlich, schmutzig, ohne irgendetwas interessantes. Das einzige, was annährend gut war, war das Eisenbahnmusem, mit ein paar alten Dampflocks. Aber auf jeder Reise gibt es wohl eine Station, die man weniger sehenswert findet im Nachhinein. Im Bus nach Santiago zogen die letzten Kilometer des Südens schweigend an uns vorbei. Ich wäre gerne noch länger geblieben, vor allem in Patagonien. Denn wenn man einmal dort war, muss man irgendwann wieder dorthin zurück. Es ist als ob etwas von dir fortgenommen wird, und du gehst immer mit dem Gefühl, dass dir etwas fehlt…

Jetzt die restlichen Bilder, ich beginne mit Torres del Paine:

06.03.11

So, meine erste Arbeitswoche ist schon vorbei, und endlich habe ich Zeit euch über die letzten 4 Wochen zu berichten. Zuerst einmal unser Zwischenseminar in La Serena, im Norden von Chile. Erst war es wirklich schön, mal wieder alle Chile und Bolivien Freiwilligen auf einem Haufen zu haben, und vor allem auch Kurt (den Chef von Amntena) wiederzusehen. Die Themen des Seminars waren eigentlich genau richtig ausgewählt, es ging viel um Selbstreflexion (Wie fühle ich mich?, Was habe ich schon erreicht?, Was will ich noch erreichen? etc.), und Problembewältigung in Bezug auf unsere Arbeit. Dann hat jeder der Gruppe noch sein Projekt und seine Arbeit vorgestellt, und hier war es einmal interessant zu sehen, was die Leute in Bolivien so machen. Außer nur im Seminarraum zu sitzen haben wir natürlich auch noch einen Ausflug gemacht, ins Valle del Elqui, wo sich eine Piscobrennerei befindet, und in verschiedene kleine Dörfer, was auch sehr schön war. Ich muss sagen, dass dieses Seminar bis jetzt das war, was mir persönlich am meisten etwas gebracht hat. Ich habe dieses Seminar wirklich gebraucht, vor allem wegen der Selbstreflexion, für die ich vorher irgendwie nie Zeit hatte. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Rückkehrerseminar, und bin gespannt, wie es wird dann wieder alle von Amntena auf einem Haufen zu sehen, von denen dann jeder eine interessante Geschichte zu erzählen hat…